Windräder Hoisten:
Sie drehen sich!
Am Ende ging alles ganz schnell. Nach mehr als vier Jahren Prüfung und Planung sowie einem langen und gründlichen Genehmigungsverfahren sind die beiden Windräder bei Neuss-Hoisten jetzt im Regelbetrieb. Die Abnahme und damit der Übertrag der Windräder vom Hersteller auf die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser ist in der vergangenen Woche erfolgt. Die Windräder sollen künftig 10 GwH Stunden Strom pro Jahr erzeugen. Das reicht aus, um rund 3.100 Haushalte mit CO2-freiem Strom zu versorgen.
Das Update zum Stand der Dinge lieferte Ihnen Ihr
Jürgen Scheer aus der Unternehmenskommunikation
Lesen Sie hier noch einmal alle Informationen zu den Windrädern in Hoisten, die wir hier im Stadtwerke-Magazin für Sie gesammelt haben....
Windräder Hoisten:
Zeit, dass sich was dreht!
Im vergangenen Oktober war Baubeginn, nun sind die beiden Windräder in Neuss Hoisten fertiggestellt. Die Rotorblätter sind angebracht und bereit für ihren Einsatz. Jetzt halten wir es ganz mit Herbert Grönemeyer: Zeit, dass sich was dreht…
Doch wann ist es soweit?
Derzeit erfolgt die Inbetriebnahmephase durch den Hersteller. Die Abnahme und damit die Übergabe der Windräder von Enercon an uns, die Stadtwerke Neuss, soll in den kommenden Wochen erfolgen. Danach können wir dann mit den Windrädern Strom erzeugen. Dieser wird in das Netz eingespeist. Wir liegen also voll in unserem Zeitplan, der von der Beauftragung im Juni dieses Jahres bis ins erste Quartal 2017 reicht. Wenn die Windräder einmal in Betrieb sind, sollen sie 10 GwH pro Jahr liefern…oder anders ausgedrückt: Insgesamt werden 3.100 Haushalte mit Energie versorgt werden können.
Das kurze Update zum Stand der Dinge lieferte Ihnen Ihr
Jürgen Scheer aus der Unternehmenskommunikation
Lesen Sie hier noch einmal alle Infos zu den Windrädern aus dem vergangenen Oktober. Hier sprach Lothar Wirtz, freier Journalist und Autor, mit unserem Windrad-Projektleiter Johannes Steinhauer:
Mögen die Windspiele beginnen
Nach langjähriger Planung geht der Bau der beiden Windräder auf dem Feld bei Hoisten tatsächlich vonstatten. Schon bald erzeugen die beiden Rotoren dann Strom für die Haushalte in Hoisten, Speck, Wehl und Helpenstein.
Rechnet man die Kilowattstunden der Biogasanlage in Hoisten dazu, werden dies die ersten Neusser Stadtteile sein, deren 3.100 Haushalte vollständig mit CO2-freier Energie versorgt werden. Aber nicht nur die hiesigen Haushalte profitieren von den Windrädern. Ein Bürgerbeteiligungsmodell wird aus dem Erneuerbare Energien-Projekt eine Kapitalanlage für interessierte Neusser machen. Klingt rundum gelungen.
Bedenken ernst genommen
Gegen die Windräder gab es aber auch Einwände. Wodurch sich der Bau bis zur finalen Genehmigung im Juni dieses Jahr verzögerte. Dann konnte es mit den Fundamentlegungen losgehen. Eine Genugtuung? „Nein. Das ist es bestimmt nicht“, entgegnet mir Projektleiter Johannes Steinhauer entschieden, „natürlich ist man zufrieden, wenn man ab dem ersten Tag und über viele Monate an einer Sache arbeitet und diese letztendlich Realität wird. Aber von Genugtuung zu sprechen, wäre falsch. Es gab Bedenken und die haben wir ernst genommen. Das muss man auch.“ Von dem einstigen Beginn des Projektes zeugt unter anderem eine große Karte in Steinhauers Büro, die er mir zur Veranschaulichung zeigt.
Gohrer Berg oder Alpe d’Hoisten
„Die ersten Berechnungen haben wir bereits im September 2011 begonnen. Wir brauchten Antworten auf die Fragen: wo haben wir mindestens 500 Meter Abstand zur nächsten Wohnbebauung? Und wo haben wir hohe Flächen in Neuss? Schauen sie mal“, Johannes Steinhauer zeigt auf eine Karte, die an einer Tafel in seinem Büro hängt, „das ist der Windatlas. Da können sie sehen, dass Hoisten mit 55 Metern über Normalnull einer der höchsten Punkte in Neuss ist.“ Tatsächlich. Was nun deutlich Rot auf Gelb markiert vor mir hängt, hatte ich ein ums andere Mal bezweifelt. Und das, obwohl ich es aus eigener Erfahrung hätte wissen müssen. Schließlich führte mich der Weg zu meiner ersten Freundin dort entlang. Fast täglich erklomm’ ich auf der Route Pomona/Rosellerheide unwissend den „Alpe d’Hoisten“ mit dem Fahrrad und erntete irritierte Blicke, weil ich schnaufend ankam. Gut, das ist eine andere Geschichte.
Ein Traum für Wildbienen
Mit dem Auto ist es nicht ganz so anstrengend. Bereits kurz hinter der Eppinghovener Mühle lässt sich der fast fertige Turm des kleineren Windrads nebst Baukran erkennen. Allerdings muss man schon wissen, in welche Richtung man gucken muss. „Da vorne, sehen Sie?“, deutet Johannes Steinhauer linker Hand auf die Baustelle am Horizont. Erst sehe ich nichts, dann malt sich ein Streichholz in der Ferne ab. Der Rotor des Windrads ist noch nicht aufgesetzt. „Nein, der kommt erst noch.“ Wir biegen in die eigens angelegte Zufahrtstraße ein. Ein kurzes Stück Asphalt, dann bekommen es die Stoßdämpfer mit Spezial-Kunststoffplatten zu tun, die auf einem Kiesbett liegen und so die schweren Transporte der Beton-Bauteile kompromisslos zulassen. „Das werden wir alles nach den ersten Probeläufen der Windräder wieder zurückbauen. Wir wollen so wenig wie möglich in die Natur eingreifen. Deshalb entsteht auch in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsgartenamt eine drei Hektar große Ausgleichspflanzung. Mit Streuobstwiese und Feldgehölzen, schauen Sie mal auf den Plan, das wird richtig schön.“ Auf der grafischen Darstellung entdecke ich Wiesen für Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Äpfel und Walnüsse. Dazu Feldgehölz-Schonungen aus Weißdorn, Schlehe, Liguster, Hasel und Hartriegel, dazwischen Totholzhaufen. Läge mein Schrebergarten inklusive Bienenhotel „Be In Open“ nicht auf der anderen Rheinseite, ich müsste Konkurrenz fürchten. Die Ausgleichspflanzung ist eine 5-Sterne-Superior-Unterkunft für Wildbienen und andere Insekten.
Für Umwelt und Verbraucher
Am Fuß des ersten Windrads angekommen, ist aus dem Horizont-Streichholz von eben ein Turm geworden: 150 Meter wird dieser Erneuerbare Energien-Erzeuger nach Fertigstellung messen, inklusive Rotorblätter. Das schmale Windrad legt es mit seiner bodennahen Lackierung aus Grünschattierungen eher darauf an, optisch mit dem Landschafts-Hintergrund zu verschmelzen. Das wird auch bei dem zweiten, größeren Windrad so sein, welches einmal 180 Meter in die Höhe ragen wird. Im Winter 2016/2017sollen dann beide Windräder ans Netz gehen und Strom aus Erneuerbarer Energie liefern: und zwar satte zehn GWh, jedes Jahr. Die Kosten für das Projekt, inklusive Ausgleichspflanzung, belaufen sich auf ca. 7,2 Millionen Euro. Eine stolze Summe, die sich rentieren wird. Für die Umwelt genauso wie für die Verbraucher.
Ihr Lothar Wirtz, freier Journalist und Autor für das Stadtwerke-Magazin
Kommentare (14)
Kommentieren
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Benötigte Felder sind markiert *
Stadtwerke Neuss
sagt:wie Sie sehen, sind Ihre Kommentare vom 2. und 3. August inzwischen veröffentlicht. Sowohl Ihren kritischen Beitrag als auch Ihre Behauptung diesen absichtlich nicht zu veröffentlichen, haben wir als Stadtwerke-Redaktion am heutigen Montag bearbeitet. Üblicherweise bearbeiten wir die Freigabe von Beiträgen so schnell als möglich. In diesem Fall bedeutete dies im Laufe des heutigen Montags (7.8.). Eine Bearbeitung Ende letzter Woche konnte leider nicht erfolgen, da wir als Redaktionsteam in eine Veranstaltungsorganisation eingebunden waren.
Da Sie jedoch hinter unserer späten Freigabe keine organisatorischen Abläufe vermuten, sondern eine – so lesen wir es – „Prüfung nach Gusto“, möchten wir Sie auf unsere Magazin-Spielregeln hinweisen, die Sie jederzeit öffentlich nachlesen können und an denen wir uns orientieren. Dort erklären wir ausführlich, warum jeder Kommentar erst einmal durch die Magazin-Redaktion freigeschaltet werden muss. Anhand einer transparenten Auflistung können Sie nachvollziehen, welche Kommentare von uns nicht veröffentlicht werden. Dazu zählt zum Beispiel Spam, die Veröffentlichung von persönlichen Daten sowie Diskriminierung, Hetze und persönliche Beleidigungen. Da wir Kommentare nur zu unseren jeweiligen Bürozeiten und nicht 24/7 bearbeiten können, vermeiden wir, dass solche Inhalte für einen längeren Zeitraum öffentlich im Netzt sichtbar sind. Ein Schutzmechanismus für alle Beteiligten. Hier finden Sie unsere Magazin-Spielregeln zum Nachlesen: https://www.stadtwerke-neuss.de/stadtwerke-magazin/spielregeln
Mit den besten Grüße
Ihre Stadtwerke-Redaktion
SFriebe
sagt:S. Friebe
sagt:Stadtwerke Neuss
sagt:Gerne beantworten wir Ihre Fragen:
Der Netzanschluss für die Windräder ist über die Einspeiseanlage "Am Steinacker" erfolgt.
Eine Besichtigung von innen ist aus versicherungstechnischen Gründen derzeit wohl nicht möglich. Vorstellbar ist aber ein Tag der offenen Tür. Wenn wir den machen, werden wir natürlich im Vorfeld darüber informieren. Außerdem planen wir im Sommer ein Event, wo auch unsere Windräder eine Rolle spielen...
Sie können uns gerne Ihre Kontaktdaten zukommen lassen, dann können wir Sie informieren. Schicken Sie uns hierfür gerne eine Mail an Redaktion@stadtwerke-neuss.de.
Viele Grüße
Ihre Stadtwerke-Redaktion
Marc
sagt:ich wohne in Hoisten und muß sagen ich finde die Windkraftanlagen super!!! Ich kann diese ganze negative Stimmungsmache überhaupt nicht nachvollziehen, wir haben alle die Braunkohlekraftwerke fast vor der Haustüre und ein AKW will auch keiner, oder? Alternative? Alles BIO und CO2 Neutral aber bloß nicht vor meiner Haustür!
Ich habe aber eigentlich zwei Fragen:
Besteht die Möglichkeit so eine Anlage mal zu besichtigen?
Wo und wie wird in das Netz eingespeist?
Hoistener
sagt:Stadtwerke Neuss
sagt:der Rotordurchmesser beträgt 82 Meter. Modell und Hersteller ist Enercon E-82 mit 138 bzw. 108 Meter Nabenhöhe.
Gesamtleistung beträgt ca. 4,6 MW. Zur Sat-Anlage müssen wir erst einmal unsere Experten im Haus befragen. Sobald uns deren Rückmeldung vorliegt, melden wir uns mit einer Antwort.
Viele Grüße Ihre Stadtwerke-Redaktion
Hoistener
sagt:welchen Rotorduchmesser haben die Windräder? Welcher Hersteller bzw. Modell wurde dort gebaut? Welche Nennleistung hat jede dieser Anlagen? Wozu dient die Sat-Schüssel an der Anlage?
MFG
Stadtwerke Neuss
sagt:selbstverständlich haben wir im Vorfeld weitere auch Standorte im Stadtgebiet geprüft. Diese kamen jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage.
Viele Grüße
Ihre Stadtwerke-Redaktion
Stadtwerke Neuss
sagt:das kleinere Windrad hat einen Nabenhöhe von 108,38 Metern. Das größere Windrad hat eine Nabenhöhe von 138,38 Metern. Größer ist inzwischen technisch auch möglich. Wir denken aber, dass wir hier hoch genug gebaut haben, um durch die künftig erzeugte Windenergie insgesamt 3.100 Haushalte CO2-frei mit Strom versorgen zu können. Das ist unsere Antwort auf die von ihnen genannten AKWs in Nachbarländern.
Viele Grüße
Ihre Stadtwerke-Redaktions
Regina
sagt:sa
sagt:Stadtwerke Neuss
sagt:klar, auf den ersten Blick sind die Windräder groß und eben nicht „natürlich“. Ihren Unmut verstehen wir. Jedoch haben wir uns zum einen darum bemüht, dass Ausgleichsflächen geschaffen werden. Zum anderen geht es mit der Errichtung von Windrädern, Photovoltaikanlagen und Co. darum die Natur langfristig zu schützen. Dies funktioniert eben nur mit Erneuerbaren Energien – und die müssen irgendwo herkommen. Das ist für uns als Stadtwerke ein wichtiger Auftrag, um unsere Natur und Umwelt lebenswert zu erhalten.
Viele Grüße
Ihr Stadtwerke-Neuss-Redaktionsteam
S K
sagt:Die Windkraftanlagen verschandeln die Neusser Natur.