Windräder Hoisten:
Es wird Zeit, dass sich was dreht…

Lesen Sie hier noch einmal alle Informationen zu den Windrädern in Hoisten, die wir hier im Stadtwerke-Magazin für Sie gesammelt haben....

Windräder Hoisten:
Zeit, dass sich was dreht!

Im vergangenen Oktober war Baubeginn, nun sind die beiden Windräder in Neuss Hoisten fertiggestellt. Die Rotorblätter sind angebracht und bereit für ihren Einsatz. Jetzt halten wir es ganz mit Herbert Grönemeyer: Zeit, dass sich was dreht…

Doch wann ist es soweit?

Derzeit erfolgt die Inbetriebnahmephase durch den Hersteller. Die Abnahme und damit die Übergabe der Windräder von Enercon an uns, die Stadtwerke Neuss, soll in den kommenden Wochen erfolgen. Danach können wir dann mit den Windrädern Strom erzeugen. Dieser wird in das Netz eingespeist. Wir liegen also voll in unserem Zeitplan, der von der Beauftragung im Juni dieses Jahres bis ins erste Quartal 2017 reicht. Wenn die Windräder einmal in Betrieb sind, sollen sie 10 GwH pro Jahr liefern…oder anders ausgedrückt: Insgesamt werden 3.100 Haushalte mit Energie versorgt werden können.

Das kurze Update zum Stand der Dinge lieferte Ihnen Ihr
Jürgen Scheer aus der Unternehmenskommunikation

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Lesen Sie hier noch einmal alle Infos zu den Windrädern aus dem vergangenen Oktober. Hier sprach Lothar Wirtz, freier Journalist und Autor, mit unserem Windrad-Projektleiter Johannes Steinhauer:

Mögen die Windspiele beginnen

Nach langjähriger Planung geht der Bau der beiden Windräder auf dem Feld bei Hoisten tatsächlich vonstatten. Schon bald erzeugen die beiden Rotoren dann Strom für die Haushalte in Hoisten, Speck, Wehl und Helpenstein.483x725_Windraeder_Hoisten6.jpg

Rechnet man die Kilowattstunden der Biogasanlage in Hoisten dazu, werden dies die ersten Neusser Stadtteile sein, deren 3.100 Haushalte vollständig mit CO2-freier Energie versorgt werden. Aber nicht nur die hiesigen Haushalte profitieren von den Windrädern. Ein Bürgerbeteiligungsmodell wird aus dem Erneuerbare Energien-Projekt eine Kapitalanlage für interessierte Neusser machen. Klingt rundum gelungen.

Bedenken ernst genommen

Gegen die Windräder gab es aber auch Einwände. Wodurch sich der Bau bis zur finalen Genehmigung im Juni dieses Jahr verzögerte. Dann konnte es mit den Fundamentlegungen losgehen. Eine Genugtuung? „Nein. Das ist es bestimmt nicht“, entgegnet mir Projektleiter Johannes Steinhauer entschieden, „natürlich ist man zufrieden, wenn man ab dem ersten Tag und über viele Monate an einer Sache arbeitet und diese letztendlich Realität wird. Aber von Genugtuung zu sprechen, wäre falsch. Es gab Bedenken und die haben wir ernst genommen. Das muss man auch.“ Von dem einstigen Beginn des Projektes zeugt unter anderem eine große Karte in Steinhauers Büro, die er mir zur Veranschaulichung zeigt.

Gohrer Berg oder Alpe d’Hoisten

„Die ersten Berechnungen haben wir bereits im September 2011 begonnen. Wir brauchten Antworten auf die Fragen: wo haben wir mindestens 500 Meter Abstand zur nächsten Wohnbebauung? Und wo haben wir hohe Flächen in Neuss? Schauen sie mal“, Johannes Steinhauer zeigt auf eine Karte, die an einer Tafel in seinem Büro hängt, „das ist der Windatlas. Da können sie sehen, dass Hoisten mit 55 Metern über Normalnull einer der höchsten Punkte in Neuss ist.“ Tatsächlich. Was nun deutlich Rot auf Gelb markiert vor mir hängt, hatte ich ein ums andere Mal bezweifelt. Und das, obwohl ich es aus eigener Erfahrung hätte wissen müssen. Schließlich führte mich der Weg zu meiner ersten Freundin dort entlang. Fast täglich erklomm’ ich auf der Route Pomona/Rosellerheide unwissend den „Alpe d’Hoisten“ mit dem Fahrrad und erntete irritierte Blicke, weil ich schnaufend ankam. Gut, das ist eine andere Geschichte.

Ein Traum für Wildbienen

Mit dem Auto ist es nicht ganz so anstrengend. Bereits kurz hinter der Eppinghovener Mühle lässt sich der fast fertige Turm des kleineren Windrads nebst Baukran erkennen. Allerdings muss man schon wissen, in welche Richtung man gucken muss. „Da vorne, sehen Sie?“, deutet Johannes Steinhauer linker Hand auf die Baustelle am Horizont. Erst sehe ich nichts, dann malt sich ein Streichholz in der Ferne ab. Der Rotor des Windrads ist noch nicht aufgesetzt. „Nein, der kommt erst noch.“ Wir biegen in die eigens angelegte Zufahrtstraße ein. Ein kurzes Stück Asphalt, dann bekommen es die Stoßdämpfer mit Spezial-Kunststoffplatten zu tun, die auf einem Kiesbett liegen und so die schweren Transporte der Beton-Bauteile kompromisslos zulassen. „Das werden wir alles nach den ersten Probeläufen der Windräder wieder zurückbauen. Wir wollen so wenig wie möglich in die Natur eingreifen. Deshalb entsteht auch in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsgartenamt eine drei Hektar große Ausgleichspflanzung. Mit Streuobstwiese und Feldgehölzen, schauen Sie mal auf den Plan, das wird richtig schön.“ Auf der grafischen Darstellung entdecke ich Wiesen für Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Äpfel und Walnüsse. Dazu Feldgehölz-Schonungen aus Weißdorn, Schlehe, Liguster, Hasel und Hartriegel, dazwischen Totholzhaufen. Läge mein Schrebergarten inklusive Bienenhotel „Be In Open“ nicht auf der anderen Rheinseite, ich müsste Konkurrenz fürchten. Die Ausgleichspflanzung ist eine 5-Sterne-Superior-Unterkunft für Wildbienen und andere Insekten.

 

Für Umwelt und Verbraucher

Am Fuß des ersten Windrads angekommen, ist aus dem Horizont-Streichholz von eben ein Turm geworden: 150 Meter wird dieser Erneuerbare Energien-Erzeuger nach Fertigstellung messen, inklusive Rotorblätter. Das schmale Windrad legt es mit seiner bodennahen Lackierung aus Grünschattierungen eher darauf an, optisch mit dem Landschafts-Hintergrund zu verschmelzen. Das wird auch bei dem zweiten, größeren Windrad so sein, welches einmal 180 Meter in die Höhe ragen wird. Im Winter 2016/2017sollen dann beide Windräder ans Netz gehen und Strom aus Erneuerbarer Energie liefern: und zwar satte zehn GWh, jedes Jahr. Die Kosten für das Projekt, inklusive Ausgleichspflanzung, belaufen sich auf ca. 7,2 Millionen Euro. Eine stolze Summe, die sich rentieren wird. Für die Umwelt genauso wie für die Verbraucher.

Ihr Lothar Wirtz, freier Journalist und Autor für das Stadtwerke-Magazin

Windräder Neuss - Historie

Die Arbeiten zur Errichtung der beiden Windräder in Neuss Hoisten sind inzwischen abgeschlossen. Wenn Sie sich für die Historie des Verfahrens zum Thema "Windräder Neuss" interessieren, werden Sie auf der Webseite der Stadt Neuss fündig.

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