Trinkwasser in Neuss – es ist wichtig, immer einen Plan C in der Tasche zu haben

Oktober 2016 – Eine Wasser-Hauptleitung auf der Kaiser-Friedrich-Straße in Neuss bricht. Es ist die Nord-Süd-Achse der Neusser Wasserversorgung. Innerhalb kürzester Zeit ist der Bereich um den Rohrbruch geflutet. Unter Hochdruck wird an der Reparatur gearbeitet. Doch was ist mit den umliegenden Teilen von Neuss, die über dieses wichtige Rohr versorgt werden? Kam das Wasser wie üblich aus dem Hahn?

Die Antwort lautet: JA!696x527-Notverbundstelle2.JPG

Die Stadtwerke Neuss haben Notfallpläne für solche Fälle. Denn natürlich gibt es einen Plan B bei uns – Wasser kann durch andere Rohre ans Ziel gelangen und dank unserer beiden Wasserwerke Broichhof und Wahlscheid kann das eine Werk auch mal für das andere einspringen.

Also alles gut? Nein!

Denn was wäre, wenn nicht nur Plan A (das Hauptrohr) beschädigt ist, sondern auch Plan B nicht funktioniert (die Alternativversorgung)? Sitzen wir dann auf dem Trockenen? Kein Trinkwasser, kein Wasser für die Spaghetti, keine Dusche am Morgen und keine frische Wäsche? Zum Glück nicht. Denn wir haben nicht nur Plan A und B, sondern auch noch einen Plan C in der Tasche.

Dieser Plan C ist etwas Besonderes und wird nicht von allen Wasserversorgern in Deutschland so praktiziert. Denn unser Plan C basiert auf einer Kooperation mit den Kreiswerken Grevenbroich und den Stadtwerken Düsseldorf. Gemeinsam betreiben wir sogenannte Notverbundstellen. Im Notfall sichern wir gegenseitig unsere Wasserversorgung.

Notverbundstellen: Der Plan C für Ihr Trinkwasser

Bei den Notverbundstellen ist der Name schon Programm: Für die Überbrückung einer Notlage existieren zwischen den verschiedenen Wasserversorgungsgebieten Verbundstellen. Tatsächlich kann man sich das ganz bildlich vorstellen: Ein Hauptrohr gehört zur einen Seite den Kreiswerken Grevenbroich (oder den Stadtwerken Düsseldorf) und zur anderen Seite uns, den Stadtwerken Neuss. An der Grenze der Gebiete liegt ein Schachtbauwerk mit einem Absperrhahn. Im Regelfall ist dieser verschlossen – zwischen den beiden Versorgungsgebieten findet kein Austausch statt. Tritt nun eine Notlage ein, kann der Absperrhahn geöffnet werden. Dann fließt Wasser von einem Gebiet ins nächste und gewährleistet so die Wasserversorgung.

Dieser Plan C funktioniert so gut, dass Sie als Bürgerin bzw. Bürger gar nichts davon mitbekommen sollten – Sie werden weiter mit Wasser versorgt.

Tatsächlich tritt dieser Notfall allerdings auch gar nicht so häufig ein. Stefan Alef, als Abteilungsleiter für Anlagenplanung und -betrieb unser Mann fürs Wasser, schätzt, dass unser Plan C alle 5 Jahre einmal zum Einsatz kommt. Allerdings werden die Leitungen regelmäßig zur Frischhaltung gespült. Fünf dieser Verbundstellen gibt es zwischen den Kreiswerken Grevenbroich und uns. Eine Verbundstelle existiert gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf. Diese Schachtbauwerke werden in der Regel händisch betrieben. Liegt eine Störung vor, muss also jemand rausfahren und den Absperrhahn per Hand öffnen.  Diese Schächte existieren bereits seit Jahrzehnten.

In der jüngeren Vergangenheit wurde auch ein Neubau auf dem Norfer Weg/Tucherstraße gebaut. Der moderne Schacht wird bald direkt über unsere Leitstelle fernbedienbar sein. Eine weitere vollautomatisierte Verbundstelle ist zurzeit in Planung.

Plan C für das Gesundheitsamt

Die Notverbundschächte sind übrigens nicht nur unser Plan C, sondern auch ein guter Plan für das Gesundheitsamt. Denn das könnte – im Falle einer Verunreinigung des Trinkwassers – anordnen, dass der Nachbarversorger sein sauberes Trinkwasser in das Fremdgebiet liefert. So würden Sie weiter mit bestem Trinkwasser versorgt werden, bis das Problem behoben ist. Zum Glück ist die Qualität in unseren Versorgungsgebieten so gut, dass so etwas äußerst selten vorkommt.
Tatsächlich konnte sich Stefan Alef an keinen Fall aus seiner Dienstzeit erinnern, wo das Gesundheitsamt die Fremdversorgung angeordnet hätte – und er ist bereits seit 2005 bei den Stadtwerken Neuss tätig.
Gut also, dass Plan C so selten zum Einsatz kommen muss, noch besser, dass es ihn gibt. Denn wenn mal etwas sein sollte, ist es zu spät, erst einen Plan zu entwickeln.


Ihre Jessica Wolf aus der Unternehmenskommunikation
 

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