Wenn sich Mitarbeiter eines Unternehmens für den eigenen Arbeitgeber auf Plakaten ablichten lassen, dann haben die eine ganz besonders persönliche Note. So wie bei der aktuellen Marken-Kampagne der Stadtwerke Neuss, wo bei den Teilnehmern die Identifikation mit der eigenen Tätigkeit und dem eigenen Unternehmen eine große Rolle spielt: Eben von Neussern für Neusser. Das zeigt auch das Beispiel von Ralf Crump, dem Gesicht für das Plakat-Motiv „Unser Erdgas für Euer Zuhause“.

„Ich habe bislang noch keine Angebote aus Hollywood vorliegen, aber angesprochen wurde ich auf mein Portrait, das auf den Plakaten und auf dem Bus zu sehen ist, schon“, erzählt Ralf Crump von den durchweg positiven Reaktionen von Freunden und Bekannten. „Natürlich gab es auch hier und da Sprüche von Schützenbrüdern oder Vereinskameraden, zum Beispiel ob ich jetzt immer kostenlos den Bus nutzen kann, auf dem mein Bild zu sehen ist“, lacht der Gasanlagentechniker, „aber das kann ich gut ab.“

Wie die Anlage zur Technik

Für seine Teilnahme an der Marken-Kampagne hatte sich Crump freiwillig gemeldet. Der Grund lag für ihn einfach auf der Hand. „Wissen Sie, ich bin jetzt seit 1983 bei den Stadtwerken. Wenn alles so weiterläuft, feiere ich hier irgendwann mein 50-jähriges Dienstjubiläum. Da habe ich mir gedacht, es ist mal an der Zeit, etwas zurückzugeben.“ Und so wurde er zu einem von sieben plakativen Marken-Botschaftern. „Unser Erdgas für Euer Zuhause“ lautet das Motiv, welches Crump mit seinem Portrait begleitet. Dieses Motiv passt für den Further wie das Erdgas zur Anlagentechnik.

Versorgung und Verantwortung

Und das in doppelter Hinsicht. Crump sieht sich und seine Kollegen in der Verantwortung für die Stadtwerke-Kunden. „Wir sorgen dafür, dass die Gasanlagen laufen, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Das ist für Viele Selbstverständlichkeit. Für uns ist das das Ergebnis erstklassiger Arbeit und regelmäßiger Schulungen, die uns immer wieder auf den neuesten Stand bringen. Wir gewährleisten die Erdgas-Versorgung in Neuss. Wir stehen in der Verantwortung für die regelmäßigen Wartungen, Instandhaltungen und Reparaturen. Die Intervalle werden exakt eingehalten und protokolliert, das ist wiederum für uns selbstverständlich.“ Dabei ist die Arbeit des Gasanlagentechnikers keinesfalls immer die gleiche. „Bei mir ist eigentlich kein Tag wie der andere. Das Medium Gas kann bei falscher Handhabung äußerst gefährlich werden. Wir handeln immer mit gebührendem Respekt. Natürlich verfügen wir über eine große Menge an Erfahrung. Aber für Routine ist bei unserer Arbeit kein Platz.“

Bedarfsgerechtes Regeln der Drücke

Insgesamt drei verschiedene Netze versorgen die Neusser mit Erdgas: Ein Niederdrucknetz, welches die gebräuchlichen 40 bis 50 Millibar den Verbraucher-Haushalten zur Verfügung stellt. Ein Mitteldrucknetz, das vor allem Betriebe mit Erdgas versorgt, deren Druckbedarf eben zwischen den anderen Grenzen liegt und ein Hochdrucknetz für die ansässige Industrie, die mit den 16bar zum Beispiel Gasturbinen antreibt. Die verschiedenen „Drücke“, wie die Gasanlagentechniker sagen, werden an Gasübernahmestationen entsprechend geregelt und in das jeweilige Netz eingespeist.

Durch einen Menschen durch

Ein anderer Tätigkeitsbereich von Crump und seinen Kollegen liegt in der Überwachung, Betreuung und Pflege von Erdgas-Tankstellen in der Stadt. Denn auch die stehen auf der To-do-Liste. „Da herrschen Drücke von 200 bis 300 Bar. Das ist enorm hoch. So ein Erdgasstrahl würde glatt durch einen Menschen hindurchgehen. Da ist äußerste Sorgfalt und Vorsicht geboten. Aber auch in diesem Fall stellen wir die Versorgung sicher.“ Sicherheit steht für die Mitarbeiter der Stadtwerke an erster Stelle. Deshalb mischen sie auch dem Erdgas, welches im Urzustand geruchsfrei ist, einen Duftstoff bei. Das sogenannte „Odorieren“ ermöglicht es Menschen, Erdgas mit der Nase wahrzunehmen. Im Ernstfall, zum Beispiel einem nicht abgedrehten Gasherd, kann diese Maßnahme lebenswichtig sein.

Fußball, Vorstand, Schrebergarten

Das Motiv „Unser Erdgas für Euer Zuhause“ passt auch noch aus einem anderen Grund zu Ralf Crump. „Zuhause“ ist für ihn nicht bloß eine Floskel. „Ich bin auf der Neusser Furth geboren und auch geblieben. Ich will da auch nicht mehr weg“, lächelt er. Dazu passt, dass er seit fast 25 Jahren Teil des Hubertusschützenzugs „Allzeit bereit“ ist. Und auch seine tiefe Verbundenheit zum Weißenberger Fußballverein SVG, sein jahrelanges Engagement als Jugendtrainier sowie als ehrenamtlicher Jugendvorstand, der er bis heute ist, zeigen, die Bodenständigkeit Ralf Crumps. Die Begeisterung für das runde Leder, vor allem wenn es von Spielern der Borussia aus Mönchengladbach gespielt wird, teilt der positiv fußballverrückte Vater mit Tochter und Sohn. Familiäre Heimspielbesuche im Borussia-Park gehören zum regelmäßigen Privatvergnügen. Und natürlich sein Schrebergarten – in Holzheim. Moment! Nicht Furth?! „Nein,“ lacht er, „die Gärten in Holzheim sind einfach besser angeschlossen. Außerdem haben einige Familienmitglieder dort ebenfalls ihre Gärten. Das war der Grund.“ Den Strom und das Wasser für Pflanzen und Gemüse bezieht er von den Stadtwerken. Ist ja klar. Zuhause halt.

Ihr Lothar Wirtz, freier Journalist und Autor des Stadtwerke-Magazins