Der Umzugstag und die Zeit danach – Wie Sie im Umzugswahn Ihre Ruhe bewahren
Nachdem Sie wochenlang auf zwei Hochzeiten getanzt haben, um zum einen die bisherige Wohnung leer zu räumen und zum anderen alles für den Start ins neue Wohnglück vorzubereiten, geht es jetzt endlich ans Eingemachte: Der Umzug steht vor der Tür. Atmen Sie noch einmal tief durch und vergewissern Sie sich, ob Sie an all die Kleinigkeiten gedacht haben, die sich am Umzugstag gerne als Spielverderber darbieten. Haben Sie alle Schlüssel der alten Wohnung beisammen? Sind Putzutensilien und Müllsäcke zur Hand? Ist der Kühlschrank abgetaut? Haben Sie genug Bargeld in der Tasche? Ist der Akku Ihres Handys aufgeladen? Steht die Verpflegung der Umzugshelfer/innen bereit?
Beweisen Sie im Zweifelfall Mut zur Lücke, denn – so ganz unter uns gesprochen – wird es kaum einen Umzug geben, der in allen Belangen reibungslos abläuft. Sorgen Sie stattdessen für eine ausreichend lange Nachtruhe, damit Sie den Tag gut erholt und tatkräftig angehen können.
Umzug als Teambuilding-Maßnahme
In der Regel werden Sie einen solchen Umzug nicht im Alleingang meistern müssen, sondern erhalten Unterstützung aus der Familie oder dem Freundeskreis. Sie werden merken, so ein Umzug schweißt zusammen. Eine der ersten Amtshandlungen wird demnach darin bestehen, Ihre Umzugshelfer möglichst eindeutig in die wunschgemäßen Abläufe einzuweisen. Dabei gilt: Halten Sie die Moral Ihrer Helfer/innen den ganzen Tag über hoch, indem Sie insbesondere bei der Verpflegung nicht geizen, sondern willkommene Reize setzen.
Ein letztes Goodbye
Zunächst wird es darum gehen, die alte Wohnung leer zu räumen und sich dabei beginnend mit den Möbelstücken über die großen Umzugskartons bis hin zu den kleinen Objekten hindurch zu hangeln. Ist die Wohnung erst einmal leer, können Sie diese zügig übergabegerecht reinigen (zumeist besenrein) und im Zuge dessen noch einen letzten Kontrollblick umherschweifen lassen. In der Regel folgt dann zeitnah die Wohnungsbegehung mit dem bisherigen Vermieter, bei der noch einmal alle Modalitäten überprüft und schriftlich festgehalten werden: Zustand der Wohnung, Vollzähligkeit der Schlüssel, Zählerstände, Besprechung der Kautionsrückgabe. Danach bleibt wenig Zeit für allzu viel Wehmut, denn die neue Wohnung wartet bereits darauf, bezogen zu werden.
Hinein ins Glück
Am neuen Domizil angekommen bietet es sich an, noch einmal eine kleine Ansprache zu halten, um die Helfer/innen entsprechend einzuweisen. Bringen Sie am besten zunächst die Beleuchtung an, denn je nach Jahreszeit kann das durchaus ein sehr dringliches Thema beim Umzug darstellen. Ansonsten gilt ganz ähnlich der Beladungsweise des Transporters: erst die Möbel stellen, dann die Kartons auf die jeweiligen Zimmer verteilen. Achten Sie im Übrigen auch auf den Zustand des Treppenhauses, um eventuelle Schäden zu erkennen, die umzugsbedingt entstanden sind. Letzteres gilt natürlich auch für die Wohnung, aus der Sie ausziehen. Ist der Umzug im Groben überstanden, können Sie erst einmal durchschnaufen und alles Weitere (Einräumen, Dekorieren) dann deutlich entschleunigter in Angriff nehmen. Freuen Sie sich darauf, Ihre neue Wohnung nach eigenen Wünschen einzurichten.
Die Zeit danach – Behörden informieren
Während Sie bestimmte Vertragspartner oder Vereine schon im Vorfeld über den Umzug informieren konnten, sind Sie hinsichtlich der Behördengänge erst jetzt so richtig am Zug. Allen voran sollten Sie zeitnah beim örtlichen Einwohnermeldeamt vorstellig werden, um Ihren neuen Erst- oder Zweitwohnsitz anzumelden. Wichtig: Seit November 2015 benötigen Sie wieder eine Meldebescheinigung, über die Ihr Vermieter das Mietverhältnis und die angegebene Anschrift bestätigt. Die Vorlage des Mietvertrages allein reicht nicht mehr aus. Eine sogenannte Wohnungsgeberbestätigung stellt Ihnen die Stadt Neuss als Download zur Verfügung.
Da nicht alle Behörden automatisch eine Mitteilung erhalten, melden Sie sich am besten auch bei allen weiteren, relevanten Behörden, z. B. dem Finanzamt, der Kfz-Zulassungsstelle, der Agentur für Arbeit, dem BaföG-Amt, der Gebühreneinzugszentrale u. a.. Im Hinblick auf das Finanzamt lohnt es sich in der Regel, bei berufsbedingtem Umzug fleißig Belege zu sammeln und entsprechende Aufwendungen als Werbungskosten bei der Steuererklärung geltend zu machen. Falls Sie sich im Rahmen des Umzugs Werkzeug oder anderes Material geliehen haben, können Sie dieses nun zurückgeben. Denken Sie bitte auch daran, den umzugsbedingten Müll umweltgerecht zu entsorgen. Alles Weitere gleichen Sie am besten mit unserer unten stehenden Checkliste ab.
Wenn die To-Do-Liste einmal schlanker geworden ist und Ihre neue Wohnung bereits zum Wohlfühlen einlädt, können Sie auch wieder andere Akzente setzen. Zeit also, um eine baldige Einweihungsfeier anzuberaumen oder sich auf andere Weise bei den fleißigen Umzugshelfer/innen erkenntlich zu zeigen. In jedem Fall sollte es von nun an wieder Ihre Zeit sein!
Ihre Magazin-Redaktion
Unsere Umzugs-Checkliste zum Abhaken - Daran sollten Sie am Umzugstag und in der Folgezeit denken
Am Vortag
- Vollzähligkeit der Schlüssel (alte Wohnung) prüfen
- Persönlichen Bedarf für den Umzugstag (Kleidung etc.) rauslegen
- Bargeld abheben
- Handyakku aufladen
- Verpflegung der Umzugshelfer/innen besorgen bzw. bereithalten
- Kühlschrank abtauen
- Teppiche/Böden abdecken
- Schubladen und Schranktüren umzugssicher verkleben
- Müllsäcke, Reinigungsutensilien bereithalten
- Kartons abschließend packen und beschriften
- Parkplatzsituation geklärt? (alte und neue Wohnung)
Am Umzugstag
- Verpflegung vor-/zubereiten
- Briefkasten leeren
- Namensschilder abmontieren
- Umzugshelfer einweisen (alte und neue Wohnung)
- Transporter beladen (Möbel zuerst, danach die Umzugskartons)
- Wohnung reinigen
- Letzter Kontrollrundgang (nichts vergessen?)
- Zählerstände überprüfen, protokollieren und mitteilen
- Begehung der Wohnung mit dem Vermieter, Übergabeprotokoll unterschreiben lassen
- Schlüssel zurückgeben und Kautionsrückgabe besprechen
- Treppenhaus nach Auszug reinigen (und mögliche Schäden prüfen)
- Böden abdecken (neue Wohnung)
- Beleuchtung anbringen
- Treppenhaus vor Einzug auf Vorschäden prüfen
- Erst Möbel stellen, dann Kartons auf die Zimmer verteilen
- Einräumen (wichtige Dinge wie Küchen- und Badutensilien zuerst)
- Namensschilder anbringen
In der Folgezeit
- Behörden und – falls noch nicht geschehen – Vertragspartner informieren (Einwohnermeldeamt, Kfz-Zulassungsstelle, Finanzamt usw.)
- Belege zu den Umzugsausgaben sammeln (als Werbungskosten geltend machen)
- Ggf. neue Tageszeitung abonnieren
- Geliehenes Umzugsmaterial zurückgeben, Müll umweltgerecht entsorgen
- Brandschutz installieren, falls noch nicht vorhanden (Rauchmelder)
- Neue Möbel dazukaufen, aufbauen; Dekoration anbringen
- Dankesgeste an die Helfer/innen und/oder Einweihungsparty anberaumen
Die komplette Checkliste zum Download
Unsere komplette Umzugscheckliste können Sie sich auch problemlos als pdf herunterladen.
Ihr Tapetenwechsel – Hier finden Sie weitere Hinweise, Tipps und Informationen für jede Phase Ihres Umzugs
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