Was ist da nur wieder passiert? Das Wasser im Freibad ist grün!

Der lange Weg zur Freibadesaison

Am 15. Mai startet die Freibadesaison in unserem Südbad in Reuschenberg. Doch bis der komplette Außenbereich unseres Bades – inklusive Schwimmbecken sowie der großen Liegewiese wieder bereit für den Sommer sind, ist es ein weiter Weg. Denn erst einmal muss das Gelände aus dem Winterschlaf geweckt werden. Das machen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Südbad mit eigener Muskelkraft. Einer von ihnen ist Niko von Bock. Wie das Südbad-Team das Freibad sommerfit macht, erzählt er hier…

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Wenn Sie im vergangenen Winter mal das Südbad besucht haben, ist Ihnen bestimmt das grün gefärbte Wasser im Freibadbecken aufgefallen. Sieht nicht schön aus, oder?

Da können wir Sie erst einmal beruhigen. Das bleibt natürlich nicht so. In grünem Algenschleim schwimmen, muss bei uns niemand. In der Auswinterungsphase des Freibades wird das grüne Wasser natürlich abgepumpt und zu Beginn der Freibadsaison wieder das gewohnt saubere und frische Wasser zugeführt.

Es grünt so grün,….

Aber warum ist das Wasser eigentlich grün und warum bleibt es über Winter überhaupt in den Freibadebecken?

Klären wir zunächst einmal die Frage nach dem grünen Wasser. Können Sie sich noch an den Magazinbeitrag der Stadtwerke „Zieht der Bademeister abends den Stöpsel“ erinnern? Es ging um den Wasserkreislauf in einem Schwimmbad, und wie genau dieses Wasser immer schön sauber und frisch bleibt. Wenn das Wasser nicht kontinuierlich mit Chlor versetzt und durch die Filteranlagen gepumpt wird, kommt es zur Algenbildung. So wird das Wasser grün. Sonneneinstrahlung beschleunigt diese Wirkung sogar noch. Schnell sieht das Freibad dann wie ein Gartenteich aus. Das ist ein natürlicher Prozess, weshalb der unschöne Anblick sich nicht verhindern lässt.

 

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Vorher: Das grüne "Winterwasser" wird abgepumpt. Es bleiben die Algen am Boden des Beckens zurück.

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Nachher: Einmal geschrubbt und komplett gesäubert, strahlen die Fliesen wieder. Das Becken ist bereit für das saubere Sommerwasser.

Besser grünes Wasser als gar keins

Aber warum dann das „grüne“ Wasser im Becken lassen? Würden wir das Wasser nach der Sommersaison abpumpen, käme es im Winter durch die Restfeuchtigkeit in den Zwischenfugen der Fliesen zur Eisbildung. Jeder weiß wahrscheinlich, dass eine Wasserflasche im Gefrierfach nach einiger Zeit schnell platzen kann. Wenn Wasser gefriert und Eis entsteht, dehnt sich die Flüssigkeit aus und kann somit die Wasserflasche zum Platzen bringen. Das gleiche kann auch mit den  Fliesen im Freibadbecken passieren – sie werden von der Wand oder vom Beckenboden gesprengt. Dadurch, dass wir das Wasser aber im Becken lassen, verhindern wir dies. Des Weiteren besteht bei einem leeren Becken die Gefahr, dass bei Anstieg des Grundwasserspiegels, das Becken wie ein Schiff aufschwimmen könnte und es zu Rissen im Beton kommen kann.

Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, was passiert, wenn sich durch den Frost Eis auf der Wasseroberfläche des Beckens bildet. Die Fliesen am Beckenrand würden aufgrund der Ausdehnung der Eisfläche dennoch einem hohen Druck ausgesetzt und könnten trotzdem wegplatzen. Also gleiches Prinzip wie bei der Wasserflasche. Wasser im Becken lassen reicht also nicht, um die Fliesen zu schützen.
Für diesen Fall wird sowohl im Schwimmer- als auch im Springerbecken jeden Winter aufs Neue eine maßgefertigte Enteisungsanlage installiert.

Der Kampf gegen das Eis

Die Enteisungsanlage besteht aus einer leistungsstarken Pumpe und langen Rohren, die auf einer Seite kleine Löcher haben. Die Rohre liegen halb auf der Wasseroberfläche auf und ihre winzigen Öffnungen zeigen zur Beckenmitte. Dazu werden große Haken in „S“-Form an den Beckenrand gehangen, die wiederum die Rohre an dem vorgesehenen Platz halten.
Die Pumpe, die sich am Beckenboden befindet, ist an einen Fühler angeschlossen, der die Lufttemperatur an der Wasseroberfläche misst. Ab Null Grad schaltet dieser Fühler die Pumpe ein. Das Wasser wird dann vom Beckenboden angesaugt, durch die Rohre durch und aus den kleinen Öffnungen wieder heraus gepumpt. Auf diese Weise bleibt das Wasser in Bewegung und eine eisfreie Rinne an der Beckenwand wird erzeugt. Möglich ist das ganze durch das minimal wärmere Wasser am Beckenboden und den hier entstehenden Wasserkreislauf.
So können die Freibadbecken unbeschadet überwintern.

An die Arbeit: Aus grün mach‘ blau

Etwa eineinhalb Monate vor Wiedereröffnung des Freibades wird in den beiden Freibadbecken das Wasser abgelassen und der ganze Schmutz und Dreck, der sich über den Herbst und Winter angesammelt hat, entfernt. Im Anschluss werden die zwei Becken mit speziellen Hochdruckreinigern abgestrahlt. Mit Reinigungsmitteln und purer Muskelkraft werden abschließend alle Seiten und der Boden blitz blank geschrubbt und nötige Fliesenreparaturen durchgeführt.
Dann sind die Freibadbecken wieder bereit, mit frischem Wasser befüllt zu werden. Ganz ohne Chemie kommen wir dabei nicht aus. Das Wasser wird noch mit Chlor versetzt, um alle restliche Keime abzutöten, die dem Schrubben und Putzen getrotzt haben.
Noch schnell den Rasen mähen, die Mülltonnen aufstellen und die Tribüne mit dem Umkleiden-Bereich saubermachen.
So kann die Freibadsaison eingeläutet werden.

Bis dahin und viel Spaß im Südbad… 
Ihr Niko von Bock, Südbadmitarbeiter

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